Colmar-Berg 16.09.2015 von
Thomas Sävert
Zeitpunkt: gegen 17:35 bis 17:40 Uhr MESZ. Aus einer Meldung des Tageblattes vom 17.09.2015: "Schwere Gewitter, Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h und heftige Regenfälle wurden angekündigt. Nur eine Stunde später donnerte und blitzte es heftig. Vielerorts blieb es dabei, doch aus manchen Ortschaften wurden gestern Schäden durch die Unwetter gemeldet. Besonders heftig traf es Colmar-Berg. Laut Berichten von Augenzeugen soll sich am späten Mittwochnachmittag über dieser Ortschaft ein kleiner Wirbelsturm gebildet haben, der aus Richtung Bissen kommend in Richtung Norden über einen Teil der Ortschaft Colmar-Berg gezogen ist und auf seinem Weg für großen Schaden gesorgt hat. Auf dem Stade Grand-Duc Henri wurden die Reservebänke mitsamt den Betonsockel aus ihren Halterungen gerissen und zerstört, ein Tor knickte unter der Kraft des Sturms einfach um, umgestürzte Bäume liegen auf dem Spielfeld der AS Colmar-Berg. Im benachbarten Park im Kern der Ortschaft wütete der Wirbelsturm mit einer derartigen Kraft, dass rund 20 Bäume mitsamt ihrem Wurzelstock aus dem Boden gerissen wurden. Sparzierwege sind unpassierbar geworden. Aus Sicherheitsgründen ist der Park im Moment gesperrt. Schäden werden ebenfalls aus dem Park des großherzoglichen Schlosses gemeldet. Hier sind ebenfalls mehrere Bäume umgestürzt, einige davon richteten nicht unwesentlichen Schaden an der Mauer rund um den Schlosspark an. Am Donnerstagmorgen waren bereits Arbeiter mit den Reparaturarbeiten an dieser Mauer beschäftigt. Die daran entlang führende Straße nach Welsdorf musste für jeglichen Verkehr gesperrt werden. Oberhalb des Schlosses, entlang der Hauptverbindungsstraße über Karelshof nach Mertzig, mussten am Donnerstagmorgen ebenfalls eine Vielzahl von umgestürzten Bäumen von den Gemeindearbeitern entfernt werden. Kleinere Straßen, wie die rue Homecht zum Beispiel, waren unter umgestürzten Bäumen begraben. Es werden wohl noch einige Tagen vergehen, bis dass alle Schäden beseitigt sind." - Ein Beobachter berichtet: "In Colmar in Richtung Ettelbrück tobte ein Tornado. Im Wald ist auf einer Länge von 3 Kilometern eine 50 Meter breite Schneise zu sehen." - Weitere Beobachtungen und/oder Schäden liegen aus Capellen, Junglinster, Steinfort vor.

Zum Fall noch der Bericht von Philippe Ernzer: "Ab 17:35 Uhr war ein Hookecho auf dem Radar zu erkennen. Erste Schäden wurden in Hoen, bei Steinfort, beobachtet. Dort wurden zwei Gartenhäuser aus den Verankerungen "herausgedreht" (siehe Fotos unten). Die Dächer wurden jeweils 10 bis 20 Meter in unterschiedliche Richtungen verfrachtet. Auf dem weiteren Weg nach Nordost wurden im Bereich des Hookechos hauptsächlich in einer schmalen Schneise erhebliche Schäden angerichtet, die sich von den anderen "normalen" Sturmschäden unterscheiden. Laut einem Medienbericht hat es das Dorf "Bissen" sehr schwer getroffen. Viele Häuser wurden beschädigt. Ein Dach wurde angehoben und liegt nun versetzt auf dem Haus. Das Haus wurde sicherheitshalber evakuiert. Zudem wurde ein Rasentraktor von mehreren hundert Kilogramm Gewicht angehoben und umgeworfen. In Ettelbrück, Diekirch, Ingeldorf und Schieren wurden weitere signifikante Schäden angerichtet, meistens nur in einer schmalen Schneise. In Ettelbrück berichteten Augenzeugen von hochgewirbelten Gegenständen. 100 Meter weiter soll aber so gut wie nichts gewesen sein. Auch bei diesem Fall berichten einige Augenzeugen, dass sie einen Trichter beobachten konnten. Es gibt Fotos, auf denen man eine Funnelcloud und eine rotierende Wolkenformation sieht. Auf dem Radar war ein Hookecho deutlich zu erkennen. Gegen 17:55 Uhr verlor es an Struktur und verlagerte sich weiter nach Deutschland."

Der Tornado wurde von Junglinster aus beobachtet und fotografiert.
Junglinster 1
© by Claude Oé
Die folgenden Fotos wurden in Ettelbrück aufgenommen:
Hoen 1
Hoen 2
Hoen 3
© by Kevin Klopp


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