Groden 26.06.1756 von
Thomas Sävert
Verheerende Schäden im heutigen Cuxhavener Stadtteil Groden: "Durch einen Wirbelsturm werden fast das ganze Dorf Groden und zwei nördlich gelegene Höfe vormittags zwischen 11 und 12 Uhr "über den Haufen geworfen"" (Quelle: Hermann Borrmann, Daten zur Geschichte des Amtes Ritzebüttel und der Stadt Cuxhaven). Aus einer weiteren Quelle: "1756 den 26. Juni Vormittages zwischen 11 und 12 Uhr wurde in einer Viertel Stunde bei einem starken Hagel und Regen begleiteten Donnerwetter, durch einen Wirbelwind, fast das ganze Dorf Groden, nebst zwei zu Norden nach gelegenen Höfen, gänzlich über den Haufen geworfen." (Quelle: Stadtarchiv Cuxhaven und Johann Scherder, Chronik des Landes Hadeln, Otterndorf, 1843) - Weitere Recherchen in Originalquellen aus dem Jahre 1756 haben ergeben, dass tatsächlich ein starker Tornado (in damaligen Originaldokumenten "Wirbelwind" genannt) die Schäden angerichtet hat.

Aus dem Cuxhavener Stadtbuch, leider ist der Eintrag auch im Original nur sehr schlecht und teilweise gar nicht mehr lesbar. Hier die beiden Texte - soweit sie noch zu entziffern sind: "Endlich,
Magnifici,
Hochedelgebohrne, veste hochgeleherter, Sach- und Wohlweiser
Insonders Hochgebohrende Herren,
finde meiner Schuldigkeit gemäß zu berichten daß am verwichenen Sonnabend dem 26 dieses bey einem Gewitter durch einen Wirbelwind oder so genannten Hosen, des Gradurs Joraten Wilcken Niebuhrs sämtliche Gebäude über einen Hauffen geworffen, des Dirck Ahrens Haus beschädiget, und deßselben Scheune gantzlich [...] zur Erden geleget wurd. In der Papenstraße ist ein Haus gantz umgeworffen andere sehr beschädigt, das Kirchendach ist ziemlich ruiniret wie auch die Gebäude der Prediger und anderer Einwohner im Groden u. Groduer, Andreas Segelke der im [...] nahe an der Kirche wohnet hat fast alle seine Gebäude verlohren, und sein Wohnhaus ist sehr beschädiget. Ein Wagen ist auch genommen einige Schritte fort und in den Kirchgraben geworffen worden. Das Geländer von neuem Eingang nach dem Kirchhofe ist ab und neue schwere Bohlen daran in davon ziemlich [...] Fenster des Cherurgi Luckmanns geschlagen. Die grösten Bäume sind theils abgebrochen theils mit den Wurtzeln und Erdreiche herraus gerissen XX) dem guthen Wilcken Niebuhr deßen Umstand ohnedem nicht die besten sind, ist dieser Stand am empfindlichsten. Ich verharre ut in uteris d. [Unterschrift]
28 Juny 1756
XX) doch ist gottlob kein einzigster Mann dabey umgekommen oder beschädigt worden.

Weitere Notiz aus dem Stadtbuch:
Herr Somm gebliebe hierauß gütigst zu vernehmen, daß auf mein Endes benandten und unterschriebenen Hofe od: Wohnung, nach gemachten Überschlag, noch in alles am Schulden hafften die Summa 4500 Mark.
Groden, denn 11 July 1756
Wilckem Niebuhr" (Quelle: Stadtarchiv Cuxhaven)

Die beiden Fotos zeigen die Kirche in Groden, die im untersten Bereich noch aus den alten Mauern aus dem Mittelalter besteht.
Groden 1
Groden 2
Bildquelle: Thomas Sävert


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