Die Natur strebt immer einen Ausgleich an. Wenn sich ein Tiefdruckgebiet nördlich des Äquators bildet, dann strömt die Luft in Richtung des Tiefzentrums, um das Tief wieder aufzufüllen. Durch die Corioliskraft wird der Wind nun auf der Nordhalbkugel nach rechts abgelenkt und bewirkt so eine Rotation gegen den Uhrzeigersinn. Der gegenteilige Effekt (Linksablenkung des Windes und Rotation im Uhrzeigersinn) tritt auf der Südhalbkugel auf. Bei kleinräumigen Tornados sieht dies allerdings etwas anders aus: Die meisten Tornados drehen sich auf der Nordhalbkugel zwar ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn ("zyklonal"), es kommen aber auch Fälle mit umgekehrter Drehrichtung ("antizyklonal") vor, z.B. in Sunnyvale, Kalifornien im Jahre 1998. Auf der Südhalbkugel drehen sich die meisten Tornados im Uhrzeigersinn.
Anmerkung: Die Corioliskraft ist zu klein, um zum Beispiel eine Rotation des Wassers im Abfluss oder in der Toilette zu beeinflussen. Die Rotation wird hier durch die Form des Behälters und durch die ursprüngliche Bewegung des Wassers bestimmt. Unabhängig von der Hemisphäre, auf der man sich gerade befindet, kann man hier also Rotation im und gegen den Uhrzeigersinn vorfinden. Wenn Sie dies nicht glauben, probieren Sie es einfach aus.
D3) Rotieren Tornados auf der Nordhalbkugel (Südhalbkugel) immer gegen den (im) Uhrzeigersinn?