G13) Beeinflusst die Orografie Tornados? Meiden Tornados Großstädte?

Bisher weiß man wenig darüber, ob und wie die Orografie Tornados beeinflusst. Oft wird sogar berichtet, dass Berge, Flüsse, Seen etc. einen Tornado ablenken können und so einen Ort oder eine Stadt schützen. Diese Annahme ist aber falsch. Besonders in einigen Orten, die längere Zeit nicht von einem Tornado getroffen wurden, halten sich entsprechende Gerüchte. So war es auch z.B. in Topeka, Kansas, bevor der Ort im Jahre 1968 von einem F5-Tornado getroffen wurde und 16 Tote zu beklagen waren, sowie in Waco, Texas, wo im Jahre 1953 durch einen F5-Tornado 114 Menschen ums Leben kamen. Starke Tornados haben Flüsse jeder Größe überquert. So überquerte der bisher tödlichste Tornado am 18. März 1925 (F5, 695 Tote) u.a. den Mississippi, wie es auch diverse andere Tornados taten. Der Tornado von Salt Lake City am 11. August 1999 überquerte sogar einen Canyon, dessen eine Wand er herabstieg, bevor er auf der anderen Seite wieder aufstieg. Im Jahre 1987 durchquerte ein Tornado der Stärke F4 den gebirgigen Yellowstone National Park.

Auch Innenstädte (amerikan.: "Downtown") werden nicht immer verschont. Meist bedecken sie aber nur ein kleines Gebiet, für das ein direkter Treffer durch einen Tornado recht unwahrscheinlich ist. Zum Beispiel bedeckt die Innenstadt von Dallas, Texas, nur etwa 3 Quadratmeilen des etwa 900 Quadratmeilen großen Stadtgebietes. Die Chance, dass ein in Dallas auftretender Tornado auch die Innenstadt trifft, liegt also bei 1:300. Dennoch können Innenstädte getroffen werden, wie eine Liste der Downtown-Tornados zeigt. Auch in Deutschland gab es schon starke Tornados in Innenstädten, darunter ein Tornado am 17. Juli 2004, der durch die Innenstädte von Duisburg und Oberhausen zog.