I5) Wo gibt es Tornado-Denkmäler?


An einigen Orten, an denen Tornados aufgetreten sind, wurden in Gedenken an die Opfer und die enormen Schäden Denkmäler in Form von Gedenksteinen oder Tafeln errichtet, um auch spätere Generationen an das Unglück zu erinnern. Hier soll nach und nach eine Liste mit solchen Denkmälern entstehen, dazu folgen Fotos und weitere Informationen.



NEU: Gedenktafel in Köln-Poll (NRW), Tornado am 07.08.1898:

Am 11. November 2016 wurde in Köln-Poll eine Gedenktafel enthüllt, die an den verheerenden Tornado erinnert, der am 07.08.1898 von Köln bis nach Wipperfürth und dannach eventuell weiter bis nach Arnsberg gezogen war. Er gehört zu den stärksten bekannten Tornados in Deutschland. Quelle der Fotos: Poller Heimatmuseum MM-FotoTeam

Gedenktafel in Köln-Poll



Ritterhude bei Bremen:

"Schwerste Gewitter mit Hagelschauern richten in ganz Nordwestdeutschland große Schäden durch Blitzschlag, Überschwemmungen und Wirbelstürme an Ernte und Gebäuden an; mehrere Tote. Im Kr. Osterholz-Scharmbeck werden durch eine Windhose über 1000 Bäume entwurzelt, 1,5 km weit Fernsprechmaste geknickt, Wagen umgeworfen oder fortgewirbelt; in Ritterhude fällt ein 50 m hoher Schornstein um, 200 Häuser werden größtenteils unbewohnbar. Diese Windhose zieht mit 100-150 m breiter Bahn von Hude (Oldbg.) über Nord-Bremen und Ritterhude nach Gnarrenburg (Kr. Bremervörde)" (Quelle: F. Hamm, Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschland, 1976). Diese Spur ist damit mehr als 50 Kilometer lang. In Ritterhude erinnern ein neu gepflanzter Baum und eine Tafel an das Ereignis.



Auen-Holthaus (Niedersachsen):

Tornado am 01.06.1927.







Denkmäler in Auen-Holthaus

Weitere Fotos der Denkmäler (Mark Vornhusen)



Geeste-Dalum (Niedersachsen):

Tornado am 18.07.1987.

Ein Gedenkstein - Fotos hier - erinnert an den Tornado, durch den drei Menschen zum Teil schwer verletzt und erhebliche Schäden angerichtet wurden.







Boisheim-Lind (Nordrhein-Westfalen):

Am 01.07.1891 zog ein Tornado, der sich in der Nähe Boisheims gebildet hatte, über Dülken, Süchteln, Anrath und Willich mit einem Ausläufer bis nach Köln, wo eine Halle des Hauptbahnhofes abgedeckt wurde. In Anrath gab es mehrere Tote, insgesamt 151 Häuser stürzten ein oder mussten wegen der schweren Schäden abgerissen werden. Danach beantragte die Gemeinde Anrath ihre Selbstauflösung. In Süchteln wurden 124 Häuser zerstört. Erst in den Jahren 1911/12 wurde in Lind eine Gedenkkapelle errichtet, in der jährlich an das Unwetter erinnert wird.

Am Nachmittag des 1. Juli 1891 (Pfarrgemeinde St. Peter Boisheim, 10.09.1995)

Tornado in Lind am 01.07.1891



Ottenhausen bei Pforzheim (Baden-Württemberg):

Am 10. Juli 1968 zog ein sehr starker Tornado über die Stadt Pforzheim und einige umliegende Gemeinden hinweg. In Ottenhausen kamen zwei Menschen ums Leben und es gab erhebliche Schäden. Hier erinnert ein Denkmal an das Geschehen. Am 10.07.2008 wurde zum 40. Jahrestag ein Kranz am Denkmal niedergelegt:

Gedenken an Opfer des Tornado vor 40 Jahren in Ottenhausen (Straubenhardt, 11.07.2008)



Calmbach (Baden-Württemberg):

Tornado am 23.07.1986.

Ein Gedenkstein - Fotos hier - erinnert an den Tornado, der vor allem erhebliche Waldschäden anrichtete.







Straßberg (Sachsen-Anhalt), Verdachtsfall:

In Straßberg führen die "Bergbautannen" durch die Geschichte des heutigen Stadtteils Harzgerodes. Eine Tafel erinnert vermutlich an einen Tornado im Jahre 1752: "Eine mächtige Windhose aus südlicher Richtung überraschte die Menschen bei der Feldarbeit."

Bergbautannen Straßberg



Oberhof (Thüringen), Verdachtsfall:

Aus einem Zeitungsartikel der Thüringer Allgemeinen vom 17.02.2007: "... da traf sie am 13. und 14. Juni 1946 erneut ein Schicksalsschlag. Ein schweres Gewitter am Nachmittag über dem Thüringer Wald entwickelte sich rasch zu einem sehr heftigen Wirbelsturm. Ganze Bäume, überwiegend Fichten, wurden entwurzelt oder knickten wie Streichhölzer. Diese Windbruchkatastrophe machte 1,8 Millionen Festmeter Fichtenhochwald dem Erdboden gleich. 10 000 Waldarbeiter, Helfer und russische Soldaten kamen bei der Aufarbeitung und Aufforstung zum Einsatz. Bis 1956 wurden insgesamt 4,5 Millionen Festmeter Schadholz aufgearbeitet. Das Denkmal der Holzarbeiter am Rondell bei Oberhof erinnert heute noch daran."

28.8.1944: Nach dem großen Brandbombenangriff (www.ahnendaten.de)

Waldarbeiter-Denkmal am Rondell (meinestadt.de)



Tornado in Großenhain (Sachsen) am 24.05.2010:

Durch den Tornado der Stärke F3 kam ein Mensch ums Leben, fast 40 weitere wurden verletzt und es entstanden Schäden im hohen zweistelligen Millionenbereich.

Fotos des Denkmals in Großenhain

Großenhain erinnert mit Denkmal an verheerenden Tornado (Die Welt, 24.05.12)

Einweihung Tornadodenkmal (Stadt Großenhain)




Forstenrieder Park (Bayern):

Tornado am 23.03.2001.

Ein Baumstumpf wurde zum Denkmal und erinnert an den Tornado, der vor allem im Waldgebiet zwischen Gauting und Pullach erhebliche Schäden anrichtete.









Tornado in Stelzen (Thüringen) am 18.03.1897:

Der Stamm des weit über 300 Jahre alten Ahornbaumes brach in etwa 4 Meter Höhe ab. Bereits im Folgejahr wurde daneben ein Abkömmling vom Original gepflanzt. In den 1920er Jahren wurde der Rest des alten Stelzenbaums mit Beton konserviert. Bekannt ist der Ort durch die Stelzenfestspiele und den sagenhaften "Schatz unterm Stelzenbaum".

Fotos des Denkmals bei Stelzen



Tornadomuseum in Borculo (Niederlande):

Die Stadt Borculo wurde am 10. August 1925 von einem sehr starken Tornado getroffen, der erhebliche Schäden anrichtete. Neben der Kirche erinnert heute ein Denkmal an die Katastrophe. Das Tornadomuseum dürfte einzigartig sein in Mitteleuropa, hier sind zahlreiche Fotos und Dokumente sowie einige Gegenstände zu dem Tornado ausgestellt. Es befindet sich im auch sonst sehenswerten Feuerwehrmuseum von Borculo.

Tornadomuseum in Borculo







Neede (Niederlande):

In der nur wenige Kilometer von Borculo entfernt gelegenen Stadt Neede gab es am 01.06.1927 durch einen sehr starken Tornado erhebliche Verwüstungen. Heute erinnern eine riesige Bank und der Cycloonpark an die Katastrophe. Fotos folgen.

Tornadodenkmal in Neede

Bank krijgt nieuwe zetting (Berkelland, 04.02.2009)